Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Aktuelle Vorträge im Ägyptischen Museum

Das Ägyptische Museum lädt zu regelmäßig stattfindenden Vorträgen ein, die in der Regel an einem Mittwoch, meist in der Monatsmitte, als Abendveranstaltung stattfinden.

Beginn: 18:30 Uhr

Ort: Ägyptisches Museum der Universität Bonn, Regina-Pacis-Weg 7, 53113 Bonn

Eintritt: 2,50 € / 2 € (Mitglieder des Fördervereins haben freien Eintritt)

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AKTUELLER VORTRAG:

Mittwoch, 21.6.2023, 18:30 Uhr:

Prof. Dr. Stephan Seidlmayer (Berlin): "Religion im Kontext: Die kleine Welt des Ersten Katarakts"

8. Hans-Bonnet-Gedenkvortrag

Gleich unter welchem Aspekt tritt beim Blick auf die pharaonische Kultur das Feld der Religion in den Vordergrund. Der Kult der Toten, die Verehrung der Götter und die sakrale Dimension des Staates bilden eine reiche und komplex verschränkte Welt von Gedanken, rituellen Handlungen, aber auch materiellen Installationen, die die Überlieferung des Alten Ägypten prägen. Um zu verstehen, wie diese Konzepte die Wirklichkeit des Lebens geprägt haben, muss man sie in einem sozial und historisch konkreten und kohärenten Raum aufsuchen. Die Region des ersten Nilkatarakts bei der modernen Stadt Assuan bietet dazu eine Gelegenheit. Räumlich begrenzt erlaubt hier eine außergewöhnlich dichte archäologische und epigraphische Überlieferung für das 3. und 2. Jahrtausend vor Christus eine kleine Welt zu rekonstruieren und zu überschauen. Ausgedehnte Nekropolen, Tempelanlagen mit außergewöhnlich gut dokumentierter Geschichte, Siedlungsbereiche mit Zeugnissen ritueller Praktiken und Monumente staatlicher Präsenz beleuchten alle Segmente der religiösen Praxis einer lokalen Gemeinschaft. Dadurch wird es möglich, Zusammenhänge und Kontraste im weiten Feld des Rituellen und die Teilhabe unterschiedlicher sozialer Gruppen daran in ihrem Wandel durch zwei Jahrtausende zu dokumentieren und die Rolle des Religiösen in der Formierung der altägyptischen Gesellschaft zu diskutieren.

Stephan Seidlmayer studierte in Würzburg und Heidelberg und wurde in Heidelberg mit einer Arbeit über die Archäologie der Ersten Zwischenzeit promoviert (1986). Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent in Bonn und an der FU Berlin habilitierte er sich mit einer Arbeit über Ausgrabungen auf Elephantine (1994). Nach einer Zeit als Heisenberg-Stipendiat der DFG war er als Leiter der Arbeitsstelle und des Projekts Altägyptisches Wörterbuch an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie als Professor für Ägyptologie an der FU Berlin tätig. Von 2009 bis 2022 leitete er die Abteilung Kairo des Deutschen Archäologischen Instituts. Seine archäologischen und epigraphischen Feldprojekte konzentrieren sich auf den Raum Assuan sowie die Pyramidennekropole von Dahschur.

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