Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Aktuelle Vorträge

Aktuelle Vorträge im Ägyptischen Museum

Das Ägyptische Museum lädt zu regelmäßig stattfindenden Vorträgen ein, die in der Regel an einem Mittwoch, meist in der Monatsmitte, als Abendveranstaltung stattfinden.

Beginn: 18:30 Uhr

Ort: Ägyptisches Museum der Universität Bonn, Regina-Pacis-Weg 7, 53113 Bonn

Eintritt: 2,50 € / 2 € (Mitglieder des Fördervereins haben freien Eintritt)

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AKTUELLER VORTRAG:

Mittwoch, 18.10.2023, 18:30 Uhr:

Lukas Bohnenkämper M.A. (Bonn/Basel): "Das antike Nubien im (post)kolonialen Blick: euro- und afrozentrische Diskurse"

Seit dem 19. Jahrhundert sind die antiken Gesellschaften des mittleren und unteren Niltals Gegenstand eng verflochtener eurozentrischer und afrozentrischer Diskurse, die besonders die „Rasse“ der damaligen Populationen betreffen. Während in Europa die Frage nach der „rassischen Zugehörigkeit“ der Ägypter und Nubier häufig im Rahmen der sogenannten „Hamitentheorie“ und der kolonialen Aneignung Afrikas diskutiert wurde, stand die Debatte in den USA in direktem Zusammenhang mit der Geschichte der Versklavung von Afrikanern. Sowohl weiße als auch schwarze Amerikaner versuchten die Zugehörigkeit der antiken Nordostafrikaner zur jeweils eigenen Hautfarbe zu belegen, wodurch weißes Überlegenheitsdenken legitimiert oder delegitimiert werden sollte. Die archäologische Erforschung Ägyptens und besonders Nubiens, an der weiße Ägyptologen wie z.B. James H. Breasted und George A. Reisner seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts federführend mitwirkten, befeuerte die Auseinandersetzung mit einer Fülle neuer Daten und Interpretationen. Den oft kolonialistischen Deutungen widersprachen im Laufe der Zeit zahlreiche Forscher wie z.B. William E. B. Du Bois und William Y. Adams, doch dauert die nicht immer etablierten wissenschaftlichen Kriterien folgende Debatte bis heute an. Eine wichtige Frage bleibt daher, wie sich der Dialog zwischen der Ägyptologie und ihren Kritikern vor dem Hintergrund bestehender gesellschaftlicher Ungleichheit produktiv gestalten lässt.

Lukas Bohnenkämper M.A. studierte in Bonn Ägyptologie, Klassische Archäologie und Alte Geschichte und schloss den Magister Artium mit einer Arbeit zur Prosopographie thebanischer Priesterfamilien während der 25. und 26. Dynastie ab. Als Volontär an den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim arbeitete er an der Konzeption und Realisierung der Dauerausstellung „Ägypten – Land der Unsterblichkeit“ mit. Darauf folgte eine fünfjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Basel, wo er zu Funktionseliten des Mittleren Reiches promoviert. Zurzeit ist er ein Mitglied des Teams, das den Umzug und die Neuaufstellung des Ägyptischen Museums der Universität Bonn organisiert.

Kontakt

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+49 (0)228 / 73-9717

+49 (0)228 / 73-7360

Regina-Pacis-Weg 7

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Dr. phil. habil. Frank Förster

Kurator

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