Vorträge und Veranstaltungen
Prof. Patric-Alexander Kreuz (Universität Kiel), Vielfalt im Verborgenen. Annäherungen an römische Stadtbilder Norditaliens. Der Beginn römischer Herrschaft bedeutete für Norditalien eine Epoche intensiver Urbanisierung. Koloniegründungen, indigene Zentren und kleinere Siedlungen entwickelten sich in den Folgejahrhunderten dynamisch und sind aus zahlreichen, wenn auch nur ausschnitthaften Befunden vergleichsweise gut bekannt. Das Erscheinungsbild dieser Städte wird dagegen bislang bei der archäologischen Bewertung wenig thematisiert. Einige der greifbaren Facetten dieser Kategorie römischer Urbanistik werden aufgezeigt.
Dr. Mariachiara Franceschini (Freiburg) – Dr. Paul P. Pasieka (Mainz), Vulci Cityscape: Das verborgene Antlitz einer etruskischen Metropole. Das 2019 initiierte Forschungsprojekt zur Cityscape Vulcis hat es sich zum Ziel gesetzt, mit einer Kombination aus non-invasiven geophysikalischen Prospektionen und gezielten Grabungsschnitten an neuralgischen Punkten das Stadtbild Vulcis und seine Veränderung in der longue durée in den Blick zu nehmen. Im Vortrag werden die Ergebnisse der 2020 im gesamte nördlichen Bereich der antiken Stadt durchgeführten geophysikalischen Prospektionen vorgestellt, dank der ein neuer Stadtplan erarbeitet werden konnte, sowie der ersten Ausgrabungskampagne 2021 am neu identifizierten monumentalen Tempel. Ausgehend von diesen ersten Ergebnissen und weiteren Forschungen zu etruskischen und italischen Städten sollen neue Perspektiven auf die etruskische Urbanistik eröffnet werden.
Prof. Thomas Stöllner (Bochum), Tod im Salz. Einblicke in eine antike Bergbaukatastrophe und die Wirtschaftsgeschichte des antiken Persien. Im Winter 1993 wurden einzigartige Salzmumienfunde am Salzberg Douzlakh bei Chehrabad in der Provinz Zanjan (Nordiran) geborgen. Neue Funde 2004 und 2005 sowie interdisziplinäre und internationale Forschungen und montanarchäologische Ausgrabungen beleuchten das dortige Salzbergwerk in der Zeit der persischen Großkönige. Die Siedlungs- und Landschaftsgeschichte der Region und deren Beziehung zum Bergwerk zeigt das Funktionieren der Grube und ihre Versorgung, die Gewinnung von Arbeitskräften, teilweise aus weit entfernten Gegenden, und die wirtschaftliche Bedeutung der Anlage. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen mehrere archäologisch überlieferte Grubenunglücke um 400 v. Chr. Am Deutschen Bergbau-Museum Bochum wurde im April 2021 hierzu die Sonderausstellung „Death at Salt“ eröffnet.
Dr. Bettina Tremmel (Münster), Rom auf dem Weg nach Germanien. Neues zu den Römerlagern in Westfalen.
Prof. Jürgen Richter (Universität Köln), Unser Weg nach Europa – Warum unsere Vorfahren aus Afrika kamen.
Prof. Krešimir Matijević (Universität Flensburg), Thematischer Vortrag zu und Überblick über das Projekt CIL Suppl. Germania.
Prof. Thomas Stöllner (Universität Bochum), Tod im Salz. Einblicke in eine antike Bergbaukatastrophe und die Wirtschaftsgeschichte des antiken Persien.
Prof. Andreas Scholl, Votive Akropolis, Winckelmann-Vortrag zur Feier des Geburtstages von Johann Joachim Winckelmann.
„Von Wiederverwendung und Rekonstruktion – Das Heiligtum von Olympia“ Gesellschaft der Freunde des Deutschen Archäologischen Instituts - Theodor Wiegand Gesellschaft (TWG) - e.V.
Die Stadtgrabung von Doliche. Neue Ergebnisse zur Stadtentwicklung und städtischem Leben im antiken Nordsyrien
Prof. Dr. Dominik Maschek (Mainz/Trier), Die Belagerung von Fregellae. Neue Forschungen zu einem antiken Schlachtfeld im Umfeld von Ceprano und Arce (Latium). (AV-Vortrag)
Herr Dr. Ulrich Mania vom DAI Istanbul hält am 13. April 2023 einen Vortrag über "Unbekanntes Pergamon: Neue Befunde aus der Spätantike.
Der Vortrag zum Marmorbauwesen im kaiserzeitlichen Milet muß leider ausfallen! Frau Dr. Natalia Toma (Berlin) hält einen Vortrag am 20. April 2023 über "Gegen den Trend. Marmorbauwesen im kaiserzeitlichen Milet und Bauressourcendynamik in der Mäanderebene" (AV-Vortrag)
Am 27. April 2023 hält Prof. Dr. Nathan Arrington (Princeton/München) einen Vortrag über "Hands in Greek Painting: Conventions, Gestures, Sensations" Scholars, for many reasons, have privileged the sense of sight when studying Greek art. How might we recover its haptic dimensions? This lecture takes one approach by focusing on the representation of hands in painting, from the Geometric through the Hellenistic periods. It examines how changes in technique and style had implications for evoking the sense of touch, without teleological progressions towards increasing illusionism. Period style, artist style, and subject matter affected how hands were shown and what they might do. Hands had haptic potential, yet they were not always represented as sensory tools. Instead, they might participate in conventions and gestures, with and without touch present, that conveyed information about the narrative or about the figures.
Am 4. Mai 2023 hält Herr Prof. Dr. Ingo Herklotz (Marburg) einen Vortrag über Ikonographische Probleme in der frühen Katakombenforschung
Dr. Bettina Tremmel (Münster) hält am 16.03.2023 einen Vortrag über "Rom auf dem Weg nach Germanien. Neues zu den Römerlagern in Westfalen"
Herr Dr. Axel Filges hält einen Vortrag am 15. Juni 2023 über neue Forschungen in einem unbekannten Priene. Die kleinasiatische antike ‚Musterstadt‘ mit ihren berühmten Bauten, striktem orthogonalen Straßensystem und in landschaftlich beeindruckender Lage zwischen grünem Mäandertal und felsiger Akropolis scheint nur noch wenige Rätsel bereitzuhalten. Auch dass mehr als ein Viertel der von einer Stadtmauer umschlossenen Fläche leer und ungenutzt war, ist bis heute Communis Opinio. Das von der Pestalozzi-Stiftung Zürich geförderte „Randzonen-Projekt“ hat zum Ziel, im städtischen Binnenraum nördlich von Athena-Tempel und Theater an den steilen Pinien-bestandenen Hängen und darin eingebetteten Felsstufen nach antiken Nutzungsspuren zu suchen. Der aktuelle Zwischenstand der Forschungen mit zahlreichen überraschenden Befunden wird hier erstmals öffentlich vorgestellt.
Herr Michel Reddé hält am 11. Mai 2023 einen Vortrag über die Gliederung römischer Legionslager. Von der Republik zum frühen Prinzipat. Michel Reddé ist einer der führenden Forscher zu römischen Militäranlagen. Sein Vortrag gibt einen umfassenden Ein- und Überblick zu den frühen Legionslagern von Spanien bis an den Rhein. Er befasst sich ebenso mit den Dimensionen und der Binnenstruktur der Lager wie auch ihren baulichen Veränderungen; das Ganze eingebettet in die sich vielfach verändernden historischen Rahmenbedingungen. Neuste Forschungen haben dabei das Bild von den frühen Legionslagern und ihren Funktionen in vielerlei Hinsicht verändert. Der Vortrag findet im Rahmen der Tagung „From Germania inferior to Arabia Petraea ‒ New perspectives on Roman legionary camps” des Akademieprojekts „Limes und Legion ‒Die Wirkmächtigkeit römischer Militärpräsenz am Niedergermanischen Limes. Edition und Interpretation archäologischer Quellen“ statt.
Am 13. Juli 2023 hält Dr. Paul Scheding (München) einen Vortrag über "Der unrasierte Gott. Ausgrabungen im sog. Heiligtum des Iuppiter Anxur in Terracina" Die Stadt Terracina, ungefähr auf halber Strecke zwischen Rom und Neapel an der Küste Mittelitaliens gelegen, ging aus der ehemals volskischen Siedlung Anxur hervor, die 329 v. Chr. als römische Bürgerkolonie Tarracina neugegründet wurde. Seit 312 v. Chr. durch die Via Appia mit Rom und Capua verbunden und an den Ausläufern der Monti Ausoni strategisch günstig positioniert, entwickelte sich die antike Stadt zu einer bedeutenden Hafenstadt. Die vorläufigen Ergebnisse dieser Arbeiten zur Geschichte der hellenistischen Bauten und der alt-italischen Gottheiten des extra-urbanen Heiligtums des Iuppiter Anxur sollen im Rahmen des Vortrags vorstellt werden.