Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Dr. Luisa Balandat

Akademische Rätin a.Z.

  • Betreuung der Bilddatenbank arkuBiD

  • Ansprechpartnerin IT und Photothek

  • Instituts-Vertrauensdozentin Diversität

Raum 1.016
Römerstraße 164, AVZ III
53117 Bonn

Sprechstunde nach Vereinbarung

balandat@uni-bonn.de

+49 (0)228 / 73-3378

Luisa Balandat
© Jutta Schubert

akademischer Werdegang

seit 10/2019 Akademische Rätin auf Zeit an der Abteilung Klassische Archäologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
10/2020-09/2021 Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts und Stipendium der Theodor Wiegand Gesellschaft
04/2016-09/2019 Promotionsstudium am Institut für Klassische Archäologie der Eberhard Karls Universität Tübingen
Titel der Dissertation: Eine ›Trübung des attischen Geistes‹? Ursprung, Entwicklung und Bedeutung archaischer Grabreliefs außerhalb Attikas (gefördert durch die Gerda Henkel Stiftung, ausgezeichnet mit dem Promotionspreis der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen)
07-09/2019 Mitarbeit am Forschungsprojekt »Ressourcensuche als Auslöser von ›Kolonisationsprozessen‹. Ursachenforschung zur Gründung römischer Koloniestädte in Mittelitalien (Hirpinien)« des SFB 1070 RessourcenKulturen an der Eberhard Karls Universität Tübingen (Bearbeitung der Stadttor- und Turmmodelle)
4-5/2016 Doctoral Fellow an der Graduate School »Distant Worlds« der Ludwig-Maximilians-Universität München (seitdem Affiliate)
10/2012-03/2016 Masterstudium Klassische Archäologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen (gefördert durch das Max Weber-Programm der Studienstiftung des deutschen Volkes), Erasmus-Semester an der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen 
Titel der Masterarbeit: Archaische Grabstelen außerhalb Attikas
03/2014, 10-12/2014 & 04-07/2015 Ehrenamtliche Mitarbeit und wissenschaftliche Hilfskraft in der Redaktion der Abteilung Athen des Deutschen Archäologischen Instituts
2013-2014 Studentische Hilfskraft im Forschungsprojekt »Archaisch-ionische Importkeramik aus Berezan in der Eremitage St. Petersburg« von Prof. R. Posamentir (Tübingen)
10/2008-09/2011 Bachelorstudium »Alte Welt« mit Schwerpunkt Klassische Archäologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (gefördert durch das Max Weber-Programm der Studienstiftung des deutschen Volkes)
Titel der Bachelorarbeit: Das Bronzeblech B10336a mit figürlicher Darstellung aus Olympia
2008 Abitur am Celtis-Gymnasium Schweinfurt (humanistischer Zweig)

Forschungs-

schwerpunkte

Archaische Skulptur

Ikonologie

Kulturkontakte


Habilitationsprojekt

Kriegsversehrte, angeborene Krankheiten, Tod im Kindbett, Vergewaltigung und Selbstmord – aber auch die Geburt eines Kindes oder das Stillen eines Säuglings: viele Phänomene, die in der Lebenswelt der Antike omnipräsent gewesen sein müssen, sind in der uns überlieferten Bilderwelt (auf den ersten Blick) selten oder fehlen völlig. Thematisiert wurden sie häufig indirekt in Form einer ›Sublimierung‹ im Mythos, etwa im Falle des deformierten Fußes von Hephaistos oder beim Selbstmord des Aias. Während beide auch als solche dargestellt sein können, entschied man sich stellenweise dafür, sie nur anzudeuten – beispielsweise den nahenden Selbstmord durch das Aufstellen des Schwertes, also dessen Vorbereitung. Ähnliches findet sich auch außerhalb des Mythos, wie bei den bekannten ›Tod im Kindbett‹-Szenen griechischer Grabreliefs, die ebenfalls den Moment vor dem Tod zeigen.

In einer gattungs- und epochenübergreifenden Studie sollen solche Fälle der indirekten Thematisierung problematischer Phänomene zusammengestellt und analysiert werden. In Verknüpfung mit Diskursen zu ›Tabuthemen‹ in den griechischen und römischen Schriftquellen verspricht die Untersuchung nicht nur bild-, sondern auch gesellschaftswissenschaftliche Ergebnisse. Dabei wird sie gerade auch die Randzonen griechisch und römisch geprägter Gebiete in den Blick nehmen, da dort offenbar nicht dieselben ›Grenzen des Zeigbaren‹ existierten.


Feldprojekte

2014-2016: Mitarbeit an einem Geoprospektionsprojekt in Cosa/Italien (Prof. R. Posamentir, Tübingen)

2015: Mitarbeit am Projekt »Der multidimensionale Raum Olympia (Griechenland). Landschaftsarchäologische Untersuchungen zu Struktur, Interdependenzen und Wandel räumlicher Vernetzung« (Prof. F. Lang, Darmstadt)

2013-2014: Mitarbeit an einem Architektursurvey auf dem Yalak Başı/Türkei (PD Dr. O. Hülden, München/Wien), Bearbeitung der Gehöftbefunde

2013: Mitarbeit an einer Ausgrabung auf Pantelleria/Italien (Prof. Th. Schäfer, Tübingen)


Publikationen

  • L. Balandat, Eine ›Trübung des attischen Geistes‹? Ursprung, Entwicklung und Bedeutung archaischer Grabreliefs außerhalb Attikas, Tübinger Archäologische Forschungen 39 (Rahden/Westf. 2023)
  • L. Balandat – K. Opitz-Pohl (Hrsg.), Grab · Denk · Mal. Workshop am Institut für Klassische Archäologie der Universität Tübingen, 17.–19. November 2017, Tübinger Archäologische Forschungen 36 (Rahden/Westf. 2022)
  • L. Balandat, Lambis in Marmor. Zu Verwendung und Bedeutung von Steinnachbildungen großer Meeresschnecken im griechischen Raum, AM 136, 2021 (im Druck)
  • L. Balandat, Stadttor- und Turmmodelle, in: Ch. Nowak – A. Avagliano (Hrsg.), Architektur und Skulptur als kulturelle Ressource – Eine Fallstudie im antiken Hirpinien, Palilia (im Druck)
  • L. Balandat, Ein Neuzugang zur Gruppe der Herr-und-Hund-Stelen und die alte Frage nach attischen Vorbildern, JdI 138, 2023, 53–85
  • L. Balandat, Auf der Suche nach dem Ursprung des griechischen Grabreliefs, in: L. Balandat – K. Opitz-Pohl (Hrsg.), Grab · Denk · Mal. Workshop am Institut für Klassische Archäologie der Universität Tübingen, 17.–19. November 2017, Tübinger Archäologische Forschungen 36 (Rahden/Westf. 2022) 13–31
  • L. Balandat – Ch. Hübner – S. Giese – R. Posamentir – M. F. Rönnberg, Cosa Revealed: Augustus, a New Development, and the Shape of an ›Odd Colony‹, in: A. U. De Giorgi (Hrsg.), Cosa and the Colonial Landscape of Republican Italy (Third and Second Centuries BCE) (Ann Arbor 2019) 67–87
  • L. Balandat, Der Jüngling von Mozia, Naturstein 12, 2011, 28–31 
  • Katalogbeiträge in S. Krmnicek, More than Money (Tübingen 2013)
  • L. Balandat, Bronzene Statuetten: Pferd und Stier, in: K. Zimmer (Hrsg.), Täuschend echt. Ausstellungskatalog Tübingen (Tübingen 2013) 180 f. Kat. Nr. 27. 28
  • L. Balandat, Rez. zu S. Estrin, Grief Made Marble: Funerary Sculpture in Classical Athens (New Haven 2023), Gnomon (in Druckvorbereitung)
  • L. Balandat, Rez. zu P. A. Marx, Acropolis 625: The Endoios Athena. The Statue, Its Findspot and Pausanias (Oxford 2022), BJb 222, 2022, 400–403
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