Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Aktuelles und Veranstaltungen

Aktueller Hinweis

ACHTUNG: Wegen der Vorbereitungen für den anstehenden Umzug in ein Interimsquartier bleibt das Museum ab dem 1. August 2023 für mehrere Monate geschlossen! Voraussichtlich im dritten Quartal 2024 wird es dann am neuen Standort Poststraße 26 / In der Sürst 8–10 (Bonner Innenstadt, zwischen Hauptbahnhof und Münster) wieder eröffnet. Hintergrund ist die Generalsanierung des Uni-Hauptgebäudes, für die ein Zeitraum von 10–12 Jahren angesetzt ist. Weitere Informationen finden Sie hier: https://vr-easy.com/tour/horst/200701-ccc//info_209-1682938544.pdf

Für Veranstaltungen während der Schließungszeit (Führungen, Workshops) wenden Sie sich bitte direkt an den Vorsitzenden des Fördervereins, Herrn Horst Creutz: horstcreutz@gmx.de

Aktuelles und Veranstaltungen im Ägyptischen Museum

Abendvortrag in der Abteilung für Ägyptologie am Mittwoch, 24.04.2024, 18:30 Uhr:

Dr. Carina Kühne-Wespi (Heidelberg): Feinde in der Festung! Zu möglichen „neuen“ Spuren von Ritualen gegen Feinde aus den Festungen des Mittleren Reiches

Spätestens seit der 6. Dynastie und noch bis in ptolemäisch-römische Zeit hinein wurden im Alten Ägypten Rituale gegen Feinde durchgeführt, in denen kleine Gefangenenfiguren beispielsweise begraben oder verbrannt wurden. Der Vortrag befasst sich mit den Befunden des Mittleren und Neuen Reiches und widmet sich der Frage, ob sich in den Festungen der ägyptischen Südgrenze neben dem berühmten Ächtungsdepot von Mirgissa noch weitere substanzielle Spuren von Ritualen gegen Feinde identifizieren lassen. Im Zentrum stehen dabei gut 100 längst publizierte, flache Tonobjekte mit aufgestempelten Gefangenenmotiven, deren Funktion und Bedeutung bislang als weitestgehend unklar galt. Diese gestempelten Tonobjekte sollen mit spätzeitlichen Stempeln und ihren „Feindbild-Matrizen“, die nach dem Neuen Reich zur Herstellung von Ächtungsfiguren verwendet wurden, verglichen werden, um so zu erörtern, inwiefern es sich bei den älteren Artefakten aus den südlichen Festungen möglicherweise ebenfalls um Ächtungsfiguren handeln könnte.

Carina Kühne-Wespi hat Ägyptologie und Romanistik in Heidelberg studiert und wurde 2019 mit einer Studie über Ächtungsfiguren und -texte promoviert. Von 2015 bis 2023 war sie Mitarbeiterin und Teilprojektleiterin im Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“, seit 2018 ist sie akademische Mitarbeiterin am Heidelberger Ägyptologischen Institut. Ihre Forschungsinteressen liegen insbesondere im Bereich der ägyptischen Schrift und Sprache sowie der Ritualpraktiken.

Ort: Abteilung für Ägyptologie • Brühler Str. 7, Raum 4.007 • 53119 Bonn

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Traurige Nachricht:

Andreas Blasius, 9.4.1967–15.1.2023

Von Ehre ohne Ruhm

Von Größe ohne Glanz

Von Würde ohne Sold –

so überschrieb Walter Benjamin seine Deutschen Menschen, und in einer durchaus sehr spezifischen Weise gelten diese Verse auch für unseren Freund und Kollegen Andreas Blasius. 

Mit akribischer Detailarbeit in seinem Forschungsfeld des Hellenismus und insbesondere der Ptolemäer-/Seleukidenzeit erreichte er Klarheit im Urteil und sein Wissenskosmos spannte sich zeitlich und räumlich vom pharaonischen Ägypten bis zum römischen Britannien. Es war eine Freude, mit ihm zu diskutieren. Als melancholischer Romantiker und Perfektionist setzte er sich immer wieder selbst sehr hohe Ansprüche, und dies machte sein Leben nicht leichter. Dabei zeichnete ihn eine außerordentliche Hilfsbereitschaft aus, von der wir alle profitieren durften.

Von den akademischen Kerndaten ist sein Magister in Alter Geschichte vom Dezember 1995 sowie seine Mitarbeiterrolle im Bonner SFB 534 (07/1999 bis 06/2003) herauszuheben. Seitdem ohne ein Amt (eine Bezeichnung als Independent Scholar hat er allerdings nie gewählt) war Andreas allein kraft seiner Leistung ein international geschätzter Forscher, und zwar in den vernetzten Feldern Alte Geschichte, Theologie, Klassische Archäologie und eben Ägyptologie mit substantiellen Beiträgen in diversen lokalen, nationalen und internationalen Konferenzen und Workshops. In einem engen Verhältnis zu Frau Ursula Rößler-Köhler als Gründungsdirektorin stehend, spielte er eine wesentliche Rolle bei Etablierung und Aufbau des Bonner Ägyptischen Museums, gerade auch als Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender des Fördervereins. Auch privat war er ein leidenschaftlicher Sammler, und besonders im Feld der Münzen kam dem Museum seine diesbezügliche Expertise zu Gute. Andreas war ein begeisterter und begeisternder Lehrer, der über viele Jahre regelmäßig sehr erfolgreiche Kurse zum ptolemäischen und römischen Ägypten, zum römischen Britannien oder zur pharaonenzeitlichen ägyptischen Geschichte angeboten hat. Als Nachtarbeiter hat er sich in den letzten Jahren zwar sozial zurückgezogen, blieb aber immer extrem hilfsbereit. 

Wir vermissen Andreas Blasius und sind traurig über seinen plötzlichen Tod. 

Im Namen der Abteilung für Ägyptologie, des Ägyptischen Museums und seiner Freunde:

Ludwig Morenz, Beryl Büma, Amr El Hawary, Frank Förster

(Schriften von Andreas Blasius)

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