Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

B.A. Archäologien (Kern-und Begleitfach): Fachrichtung Archäologische Naturwissenschaften

Archäologische Naturwissenschaften, engl. Archaeological Sciences or short archaeoscience(s), machen Methoden aus benachbarten Bio- und Geowissenschaften sowie Physik und Chemie für alle Archäologien nutzbar und ermöglichen Aussagen zu Wirtschaft, Technik, Mobilität oder Gesundheit in vergangenen Gesellschaften. Als Schnittstellendisziplin zwischen Labor- und Feldarbeit bringen sich die Archäologischen Naturwissenschaften in die Archäologien aller Epochen und Regionen ein und sind ein aufstrebender junger Forschungszweig.
Bisher sind die Archäologischen Naturwissenschaften nur an wenigen Standorten in Deutschland als Studiengänge fest verankert. Das Bonner Institut für Archäologie und Kultuanthropologie mit seinem Bonn Center for ArchaeoSciences (BoCAS) bietet ab dem Wintersemester 2023/2024 Studentinnen und Studenten die Möglichkeit, im B.A. Archäologien (Kernfach und Begleitfach) Wahlpflichtmodule in den Archäologischen Naturwissenschaften zu wählen und sich zusätzlich zu einem epochalen oder regionalen Schwerpunkt in dieser methodisch orientierten Fachrichtung zu qualifizieren. 
Im ersten Studienjahr erhalten die Studenten und Studentinnen einen Überlick über das Feld der Naturwissenschaften und erwerben erste Fähigkeiten in der praktischen  Laborarbeit. Im zweiten und dritten Studienjahr liegt der Schwerpunkt - entsprechend den  am Bonn Center for ArchaeoSciences (BoCAS) vertretenen Kompetenzen - auf der Bioarchäologie. Es ist zudem möglich, auch die B.A.-Arbeit mit einem archäologisch-naturwissenschaftlichen Thema anzufertigen.   

Studienverlauf BA (Kernfach und Begleitfach)

Inhalte: Forschungsgeschichte, Quellen und Methoden sowie zentrale Fragestellungen der Archäologischen Naturwissenschaften

Lernziele: Befähigung zu eigenständiger Literaturrecherche, Verständnis grundlegender Labor-, Analyse- und Auswertungstechniken sowie Beherrschung einschlägiger Präsentationstechniken

Inhalte: Naturwissenschaftliche Erschließung archäologischer Quellen anhand ausgewählter Materialklassen (z. B. Zahnstein, Kollagen usw.) und Analysemethoden (z.B. Analyse stabiler Isotope, Lipidanalyse usw.)

Lernziele: Befähigung zum Umgang mit archäologischen Materialproben, Kenntnis einschlägiger archäologisch-naturwissenschaftlicher Analyseprotokolle und statistischer Verfahren sowie die mündliche und schriftliche Darstellung von Untersuchungen und Ergebnissen

Inhalte: Erschließung, Analyse, Auswertung und menschheitsgeschichtliche Kontextualisierung archäologisch-naturwissenschaftlichen Fundmaterials in Form von Fallstudien

Lernziele: Befähigung zur selbständigen Entwicklung von Fragestellungen, zur Planung und Umsetzung eines Forschungsdesigns sowie zur Darstellung eigener Analysen und ihrer Ergebnisse in den Archäologischen Naturwissenschaften

Hier werden bald die ersten laufenden B.A.-Projekte vorgestellt werden

Kentnisse und Fähigkeiten in den Archäologischen Naturwissenschaften gewinnen zunehmend in Forschung und Lehre an Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen sowie in der Denkmalpflege und im Museumsbereich an Bedeutung; vertiefte Kenntnisse und Fähigkeiten in den Archäologischen Naturwissenschaften sind zudem häufig Eintrittsvoraussetzungen für entsprechende Masterstudiengänge.  Die Fachrichtung Archäologische Naturwissenschaften kann darüber hinaus auch Wege in laborbasierte und naturwissenschaftliche Studien- und Berufsfelder eröffnen.  

Module in Sommersemester 2024

Die Archäologischen Naturwissenschaften (engl. Archaeological Sciences) übertragen Methoden und Fragestellungen aus den Lebenswissenschaften, Geowissenschaften, Chemie und Physik auf archäologisches Material. Dies geschieht unabhängig von Ort und Zeit der Funde und Befunde. Als Schnittstelle zwischen Natur- und Geisteswissenschaften umfassen die Archäologischen Naturwissenschaften bekannte Disziplinen wie Archäobotanik, -zoologie und -anthropologie, aber auch 14C-Chronologie, Archäologische Materialwissenschaft und Rückstandsanalyse sowie aktuelle Ansätze wie Isotopenanalysen oder die Erforschung alter DNA. Der Kurs gibt einen Überblick über Forschungsgeschichte, Quellen und Methoden sowie zentrale Fragestellungen der Archäologischen Naturwissenschaften. Hinzu kommen für alle Archäologen grundlegende Kenntnisse darüber, wie man Funde und Befunde fachgerecht birgt und archiviert, dass archäologisch-naturwissenschaftliche Analysen weiterhin möglich sind. Im Wechsel zwischen Input- und Dialogphasen sowie Einzel- und Gruppenarbeit wird die Befähigung zu eigenständiger Literaturrecherche, das Verständnis grundlegender Labor-, Analyse- und Auswertungstechniken sowie die Beherrschung einschlägiger Präsentationsformen vermittelt.

Jun.-Prof. Dr. Alice Toso und Dr. Eva Rosenstock unterrichten im Wechsel und sowohl in englischer als auch deutscher Sprache. 

Der Kurs ist Teil des Moduls "Grdunlagen der Archäologischen Naturwissenschaft" und wird im Sommersemester mit "Quellen und Methoden der Archäologischen Naturwissenschaften" in Form praktischer Laborübungen (voraussichtlich als Blockveranstaltung) fortgesetzt. 

Jun.-Prof. Dr. Alice Toso

Dr. Eva Rosenstock

Die Körperhöhe ist eines der auffälligsten körperlichen Merkmale des Menschen; aber während alle voll ausgetragenen Kinder ca. 50cm lang auf die Welt kommen, variiert die Körperhöhe von Erwachsenen zwischen den Geschlechtern, innerhalb und zwischen den Populationen sowie durch die Zeit erheblich. In der Übung machen wir uns mit der Messung der Körperhöhe am Lebenden sowie Schätzmethoden aus Skelettmaßen vertraut, gewinnen einen Überblick über Referenzwerte und Pathologien des menschlichen Wachstums und befassen uns mit den aktuellen Forschungsdebatten zu den Ursachen und Folgen der Varianz der Körperhöhe. Diese reichen von unseren Genen und unserer Ernährung während der Wachstumsperiode bis hin zum sozialen Status. Die besprochenen Fallbeispiele führen methodisch in den Umgang mit quantitativen und statistischen Argumenten ein und reichen inhaltlich von der Entstehung des aufrechten Ganges über die von Tacitus bestaunte großgewachsene Statur der Germanen zu den überraschend kleinen frühneuzeitlichen Harnischen.

Links und Downloads

Elektronisches Vorlesungsverzeichnis und Elektronische Prüfungsanmeldung der Universität Bonn: BASIS

Beratung

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Dr. Eva Rosenstock

AVZ III, R. 2.024

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Jun.-Prof. Dr. Alice Micaela Toso

AVZ III, R. 2.033

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53117 Bonn

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