Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Dr. Maximilian Rönnberg

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Raum: 1.020
Römerstraße 164, AVZ III
53117 Bonn

Sprechstunde: Mi 10–11 Uhr und nach Vereinbarung

roennberg@uni-bonn.de

+49 (0)228 / 73-3230

Maximilian Roenberg
© Jutta Schubert

Akademischer Werdegang

04–08/2023
Vertretung der Akademischen Ratsstelle von Dennis Beck an der Abteilung für Klassische Archäologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
seit 01/2023
Leitung des DFG-Projekts ‚Die merkantile Zentralortfunktion der römischen Kolonie Cosa (Ansedonia/GR)‘ (mit Eigener Stelle an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
2021–2023
Lehrbeauftragter am Institut für Klassische Archäologie Tübingen
seit 2022
Mitarbeit im Tell el-Burak Archaeological Project (Libanon), Bearbeitung der eisenzeitlichen griechischen Importkeramik
10/21–12/22
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (PostDoc) am SFB 1070 RessourcenKulturen an der Eberhard Karls Universität Tübingen (‚Phönizische‘ Mauertechniken des 1. Jtsds. v. Chr.)
10/20–10/21
Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts (12 Monate, Verlängerung um 6 Monate, verkürzt)
04/20–09/20
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (PostDoc) am SFB 1070 RessourcenKulturen an der Eberhard Karls Universität Tübingen (Römische Grabstelen aus Maktaris)
12/2018
Organisation der internationalen Tagung „Regional Approaches to Early Greek Society, 1100–550 BCE“ (Tübingen, gemeinsam mit Dr. V. Sossau, Basel, gefördert vom Zukunftskonzept der Universität Tübingen und der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung)
2018/2019
Lehrauftrag am Institut für Klassische Archäologie Tübingen
2011–2018
Teilnahmen an Feldprojekten in Cosa (Italien), am Bonde Tepesi (Türkei), in Olympia (Griechenland), Pantelleria (Italien), Klazomenai (Türkei), bei Köln und in Oberbayern
01–04/2017
Wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Rom (Redaktion)
11–12/2016
Wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Rom (Projekt: Skulptur und Bauornamentik in den Städten Hirpiniens)
03–06/2015
Wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Rom (Projekt: Skulptur und Bauornamentik in den Städten Hirpiniens)
2016–2019
Promotionsstudium an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Klassische Archäologie, Titel der Dissertation: „Athen und Attika vom 11. bis zum frühen 6. Jh. v. Chr.“ (gefördert von der Studienstiftung des Deutschen Volkes, ausgezeichnet mit dem Bruno-Snell-Preis der Mommsen-Gesellschaft und dem Ernst von Sieglin Forschungspreis für NachwuchswissenschaftlerInnen der Klassischen Archäologie)
2017
BABESCH Byvanck Award
2014–2016
Masterstudium an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Klassische Archäologie, Titel der Masterarbeit: „Die Nekropolen von Anazarbos. Ein Beitrag zur kaiserzeitlichen Sepulkralkultur Kilikiens“ (gefördert von der Studienstiftung des Deutschen Volkes)
2015
Austauschsemester an der Università di Roma 1: La Sapienza (Erasmus+-Programm)
2014/15
Austauschsemester an der Ruhr-Universität Bochum (PONS-Archäologie-Programm)
2012–2014
studentische Hilfskraft im Anazarbos-Projekt am Institut für Klassische Archäologie Tübingen
2011–2014
Bachelorstudium an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Klassische Archäologie (Hauptfach), Vorderasiatische & Biblische Archäologie (Nebenfach), Titel der Bachelorarbeit: „Der ‘Priestersarkophag‘ aus Tarquinia – ein Monument dreier Kulturen?“
2012–2014
Praktika in den Redaktionen der Abteilungen Istanbul und Athen des Deutschen Archäologischen Instituts sowie an der Staatlichen Antikensammlung Berlin
2010–2011
Bachelorstudium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Alte Welt (Hauptfach), Klassische Archäologie (Nebenfach)
2009
Abitur am Gymnasium Geretsried

Forschungs-

schwerpunkte

Griechenland in der frühen Eisenzeit und der früharchaischen Zeit

Kleinasien in der römischen Kaiserzeit

Wirtschaftsarchäologie im römischen Mittelitalien

Archäologie Phöniziens

Kaiserzeitliche Grabdenkmäler in Nordafrika


Forschungs-

projekte

Die Grabungen der American University of Beirut (Hélène Sader), der Universitäten Tübingen (Jens Kamlah) und Heidelberg (Aaron Schmitt) am südlich von Sidon gelegenen Tell el-Burak (2001–2022) füllen eine wichtige Lücke hinsichtlich des schlechten Forschungsstandes der Siedlungsarchäologie im phönizischen Kernland. Die in einen Zeitraum vom späten 8. Jh. v. Chr. bis in die Alexanderzeit datierenden eisenzeitlichen Schichten erbrachten eine überraschend große Zahl von über 900 griechischen Importen. Gegenüber einer kleinen Gruppe von Scherben archaisch-ostgriechischer Feinwaren und einer deutlichen größeren Gruppe attischer Importe des 5.–4. Jhs. v. Chr. stechen die beinahe 600 Fragmente (ost-)griechischer Transportamphoren heraus. Die Aufnahme des Materials in zwei Kampagnen im Jahr 2022 ist abgeschlossen, seine Auswertung dauert an. Dabei sollen die Importe vom Tell el-Burak nicht nur Stück für Stück publiziert, sondern auch in den größeren Kontext griechischer Importe an der Levante eingeordnet werden; insbesondere hinsichtlich der archaischen Transportamphoren wird der Tell Referenzcharakter für die levantinischen Küstengebiete beanspruchen können. Ausgewählte Stücke werden in Tübingen petrographisch (Silvia Amicone, Marcel Frenken) und in Wien chemisch (NAA, Johannes Sterba) untersucht.

Die Zahl der erhaltenen Grabdenkmäler (Stelen, Cippi, Altäre) des 1.–2. Jhs. n. Chr. aus dem heutigen Tunesien und Algerien ist außerordentlich groß. Ihre Inschriften stehen bereits lange im Fokus der Forschung, die Bilder dagegen bislang in ihrem Schatten. Arbeiten der letzten Jahre haben gezeigt, dass sie einerseits Anregungen aus anderen Regionen des Imperium Romanum aufgreifen und andererseits nordafrikanischen Traditionen verhaftet sind. Die vorherrschende Kategorisierung einzelner Monumente als entweder ›römisch‹ oder ›lokal‹ bzw. ›punisch‹ greift jedoch zu kurz; vielmehr sind die Bilder in einem komplexen Spannungsfeld zu verorten, das sich von Stadt zu Stadt unterschieden haben dürfte. So wird immer klarer, dass die Verbreitung, die Chronologie sowie die gestalterischen Merkmale der figürlich verzierten Denkmäler verschiedener Sub-Regionen signifikant voneinander abweichen. An beinahe allen Orten stehen die behandelten Monumente dagegen am Anfang der (für uns fassbaren) lokalen Bildverwendung am Grab und konnten somit durch den Transfer von Lösungen aus anderen Teilen des Mittelmeerraums und deren Anpassung an lokale Erfordernisse erst eine regionale Bildsprache schaffen. Das Projekt nimmt das Aufkommen figürlicher Grabdenkmäler der römischen Kaiserzeit in Nordafrika einerseits allgemein und andererseits in einer Reihe von Fallstudien in den Blick. Es fragt nach den Gründen für die ungleichmäßige Verbreitung, den divergierenden formalen Lösungen, insbesondere aber auch den gesellschaftlichen Kontexten, in denen die Bildwerke entstanden.


Publikationen

  • M. F. Rönnberg, Die Nekropolen von Anazarbos, IstForsch 57 (Wiesbaden, im Druck)

  • M. F. Rönnberg, ›Pier and Rubble‹? ›Phoenician‹ Building Techniques of the 1st Millenium BCE in the Levant and the Mediterranean, RessourcenKulturen 28 (Tübingen, im Druck)

  • M. F. Rönnberg, Die Peloponnes. Ein archäologischer Reiseführer (Regensburg 2023)

  • M. F. Rönnberg, Athen und Attika vom 11. bis zum frühen 6. Jh. v. Chr. Siedlungsgeschichte, politische Institutionalisierungs- und gesellschaftliche Formierungsprozesse, Tübinger Archäologische Forschungen 33 (Rahden 2021)

  • M. F. Rönnberg – V. Sossau (Hrsg.), Regions and Communities in Early Greece (1200–550 BCE). Proceedings of the International Conference at Tübingen University, 14th–16th December 2018, Tübinger Archäologische Forschungen 35 (Rahden 2022)
  • M. F. Rönnberg, The Greek Imports, in: J. Kamlah – H. Sader – A. Schmitt (Hrsg.), Tell el-Burak. The Iron Age, ADPV (in Vorb.)

  • M. F. Rönnberg, Funerary Variability in Early Iron Age and Early Archaic Attica, in: E. Andrikou – J. Papadopoulos – A. Mazarakis Ainian – S. Fachard – N. Papadimitriou (Hrsg.), Proceedings of the International Conference ›Athens and Attica in the Early Iron Age and the Archaic Period‹, Athens (in Druckvorb.)

  • M. F. Rönnberg, The Greek Imports of the Iron Age, in: J. Kamlah – H. Sader – A. Schmitt, The Tell el-Burak Archaeological Project: Preliminary Report on the 2022 Excavation Seasons, BAAL (in Vorb.).

  • M. F. Rönnberg, Changing Preferences and Local Particularities in the Placement of Burials in Attica from the Late Helladic to the Archaic Period, in: A. Duplouy – N. Arvanitis (Hrsg.), Attica from the Late Bronze Age to the End of the Archaic Period. The Spatial Roots of Politics and Society. Proceedings of the International Conference, 10–11 June 2021, Italian Archaeological School at Athens (in Druckvorb.)

  • M. F. Rönnberg, Die Sarkophaggräber, in: O. Hülden (Hrsg.), Die Siedlung auf dem Yalak Başı (Bonda Tepesı, Lykien) (in Druckvorb.)

  • M. F. Rönnberg, The Necropoleis of Anazarbos in their Cilician Context. With a Special Focus on Sarcophagi, in: O. Dally – J. Fabricius – Ch. Hallet (Hrsg.), Funerary Archaeology in Anatolia: Recent Discoveries and Current Approaches. Proceedings of the International Conference at the German Archaeological Institute, Istanbul, 4th–6th June 2018, SarkSt (Wiesbaden, in Druckvorb.)

  • M. F. Rönnberg, Die Dorischen Friese. Mit einem Anhang zur Rekonstruktion eines frühkaiserzeitlichen Grabbaus am Ponte Rotto bei Apice, in: Ch. Nowak – A. Avagliano (Hrsg.), Hirpinien von der späten Republik bis in julisch-claudische Zeit. Ein Skulpturen- und Architektursurvey, Palilia (Wiesbaden, im Druck)

  • M. F. Rönnberg, The New Mass Grave(s) at Phaleron, Kylon and the Increase in Elite Competition in Early Archaic Athens, BABesch 98, 2023 (im Druck)

  • M. F. Rönnberg, Grabdenkmal und kollektive Identität. Zur Interpretation der Monumentalisierung kleinasiatischer Nekropolen im 2. und 3. Jh. n. Chr. am Beispiel Kilikiens, in: L. Balandat – K. Opitz (Hrsg.), Grab · Denk · Mal. Akten des Workshops am Institut für Klassische Archäologie der Universität Tübingen, 17.–19.11.2017, Tübinger Archäologische Forschungen 36 (Rahden 2022) 149–162

  • M. F. Rönnberg – V. Sossau, Introduction: Some Remarks on the Concept of the ›Rise of the Polis‹ and the Social Developments of the Early Iron Age and the Early Archaic Period in Greece, in: Rönnberg – Sossau 2022, 1–16

  • M. F. Rönnberg, Internal Colonisation, Village Fission and the Emergence of Local Cults in Attica, in: Rönnberg – Sossau 2022, 69–87

  • M. F. Rönnberg, Zur Interpretation der ›Erscheinungstüren‹ an hellenistischen und kaiserzeitlichen Tempeln in Kleinasien und an der Levante, IstMitt 71, 2021, 171–207

  • M. F. Rönnberg, Reinterpreting the Diachronic Variations in the Numbers of Burials Known from Early Iron Age Athens, Journal of Greek Archaeology 6, 2021, 146–165

  • M. F. Rönnberg, Überlegungen zu Eleusis in geometrischer und früharchaischer Zeit. Mit einem Anhang zu eleusinischen ›Stempelidolen‹ in Tübingen, BABesch 95, 2020, 47–68

  • M. F. Rönnberg, »... Fett ausschmelzend von einem wohlgenährten Mastschwein«: Zur Interpretation geometrischer Dreifußvotive, KuBA 9/10, 2019/2020, 5–25

  • M. F. Rönnberg, Zur Chronologie und kulturhistorischen Bedeutung früharchaischer attischer ›Stempelidole‹, AM 134, 2019 (im Druck)

  • L. Balandat – Ch. Hübner – S. Giese – R. Posamentir – M. F. Rönnberg, Cosa Revealed: Augustus, a New Development, and the Shape of an ›Odd Colony‹, in: A. U. De Giorgi (Hrsg.), Cosa and the Colonial Landscape of Republican Italy (Third and Second Centuries BCE) (Ann Arbor 2019) 67–87

  • M. F. Rönnberg, Ursprung, Chronologie und Verbreitung einfacher Grabhäuser aus Bruchsteinmauerwerk im kaiserzeitlichen Kilikien, IstMitt 68, 2018, 173–207

  • M. F. Rönnberg, Zum Sarkophag des Larth Velcha und dem Export karthagischer Marmorsarkophage nach Etrurien, BABesch 92, 2017, 93–114

  • M. F. Rönnberg, Bemerkungen zur phönizisch-punischen Priesterikonographie, ZDPV 133, 2017, 1, 84–106

  • M. F. Rönnberg, Rez. zu H. Lohmann, Teichos: Vom endneolithischen Wehrdorf zum spätosmanischen Tambouri. 5000 Jahre Festungswesen in Attika, Philippika 151 (Wiesbaden 2021), Klio 104,2, 2022, 793–797
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu J. C. Cubas Díaz, Das Sepulkralwesen im Rauen Kilikien am Ende der Antike. Funerärarchäologie und Grabepigraphik einer spätantiken Landschaft, AMS 98 (Bonn 2021), BMCR 2022.07.18
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu N. T. Arrington, Athens at the Margins: Pottery and People in the Early Mediterranean World (Princeton 2021), BMCR 2022.03.24
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu J. B. Meister, ›Adel‹ und gesellschaftliche Differenzierung im archaischen und frühklassischen Griechenland (Stuttgart 2020), AnzAW 74,3, 2021, 102–107
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu J. Paga, Building Democracy in Late Archaic Athens (Oxford 2021), HZ 314, 2022, 430 f.
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu H. Kyrieleis, Ausgrabungen im Südostgebiet des Heraion von Samos, Samos 28 (Wiesbaden 2020), GFA 23, 2020, 1123–1127
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu A. Ch. J. von Miller, Archaische Siedlungsbefunde in Ephesos. Mit Beiträgen von M. Kerschner und L. Betina, FiE 12,3 (Wien 2019), Klio 102,2, 2020, 730–734
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu A. Doronzio, Athen im 7. Jahrhundert v. Chr. Räume und Funde der frühen Polis, Urban Spaces 6 (Berlin 2018), Gnomon 92,1, 2020, 60–66
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu Ei. M. Dimitriadou, Early Athens: Settlements and Cemeteries in the Submycenaean, Geometric and Archaic Periods, Monumenta archaeologica 42 (Los Angeles 2019), BMCR 2019.10.48 >http://bmcr.brynmawr.edu/2019/2019-10-48.html<
  • M. F. Rönnberg, Rez. zu J. K. Papadopoulos – E. L. Smithson, The Early Iron Age, Part I: The Cemeteries, Agora 36 (Princeton 2017), BMCR 2018.09.09
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