Universität Bonn

Institut für Archäologie und Kulturanthropologie

Untersuchungen im Bayan Gol, Mongolei

Die zweite diesjährige Mongolei-Kampagne führte uns ins Bayan Gol ("Reiches Tal"), das in einem Seitental des Orkhon, ca. 14 km Luftlinie von der ehemaligen mongolischen Hauptstadt Karakorum entfernt, liegt. Dort untersuchten wir unter anderem künstlich aufgeschichtete Hügel und ihre Architektur.

Der Tagesablauf gestaltete sich dabei wie übliche Ausgrabungsroutinen: Um 7 Uhr wird das Essen von unserer Köchin zubereitet, gearbeitet wird ab 7:30 Uhr. Mittag- und Abendessen um 12:30 und 19 Uhr strukturieren die zweite Tageshälfte.

Erste Highlights:
Der Nachweis mehrfarbiger, glasierter Bauornamentik (Augen von einem Drachenkopf) bezeugt die Bedeutung der Siedlung. Die sog. Drachenköpfe sitzen auf dem First von Gebäuden. Je mehr Farben für die Glasur verwendet wurden, desto höher ist die Bedeutung des Gebäudes einzuschätzen. Gelb bzw. Gold wird beispielsweise genutzt, um Bauten zu kennzeichnen, die auf Anweisung des Herrschers errichtet wurden. Niederrangige Gebäude sind mit grauen, unglasierten Dachziegeln bedeckt. Die Podeste verteilen sich an beiden Seiten des kleinen, kräftig mäandrierenden Baches.

Für kurze Zeit waren wir auch in der Nähe der ins 13. Jahrhundert datierten Stadt Khar Khul Khaany Balgas tätig. Peter Heimermann konnte die Befliegung des Geländes mit der Drohne abschließen. Thomas Litt und Finn Oejen führten Bohrungen in einem kleinen See durch, um Daten für eine Rekonstruktion der Umwelt während des Mongolischen Weltreiches zu erhalten.

Große Tierherden und zahlreiche Yurten-Standorte zählen zum Alltag in dieser ganz bemerkenswerten Region. Auch dieses Mal hatten wir wieder zahlreiche besondere Begegnungen!

Aktuelles aus der Mongolie - September.png
© Uni Bonn
Wird geladen