Deer Stones of Northern Mongolia
Hirschsteine sind Steinstelen, welche von nomadischen Völkern in Eurasien nahe Wasserquellen errichtet wurden. Bislang wurden über 1600 Hirschsteine zwischen der Wüste Gobi im Süden und der bewaldeten Taiga im Norden, insbesondere am nördlichen Rand des Schwarzen Meers und in Ebenen Osteuropas sowie in Südrussland, Ostkasachstan und Xinjiang, China registriert. Der größte Anteil von ihnen, circa 1300, befindet sich in der Mongolei.
Die Hirschsteine werden sowohl mit den älteren Khirigsuur (ein Typ Grabhügel) aus der Bronzezeit als auch der eisenzeitlichen Plattengrabkultur in Verbindung gebracht. Trotz ihres Namens zeigen die Hirschsteine nicht nur Hirschmotive, sondern können diverse Tiermotive, geometrische Ornamente als auch Waffen- und Schmuckdarstellungen aufweisen.
Zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren erfasste der Archäologe Vitali Volkov rund 300 Hirschsteine. Seine 1981 erschienene Monografie „Deer Stones of Mongolia“ wurde zum Grundlagenwerk für alle nachfolgenden Forschungen.
Bei dem hier vorgestellten Titel, „Deer Stones of Northern Mongolia”, handelt es sich um die 2022 erschienene, englische Neuauflage des 2017 erschienen Werkes in mongolischer Sprache. Der Autor, Dr. Bayarsaikhan, ist Forscher für das Nationalmuseum der Mongolei in Ulaanbaatar und studiert seit über 20 Jahren Hirschsteine.
Das Werk zählt, neben Werken wie W. Fitzhugh’s *Archaeology of Bronze Age Mongolia: a deer stone diary* (2023), zu den neusten Publikationen zum Thema Hirschsteine. Es bietet interessierten Leser*innen eine Klassifikation und Interpretation der Ikonographie, archäozoologische Analysen, sowie Deutungsansätze in Verbindung mit regionalen Historien und spirituellen Praktiken.
- Jamsranjav Bayarsaikhan
- Verlag: Arctic Studies Center, Smithsonian Institution und International Polar Institute Press
- ISBN : 9781736690246
- Umfang 285 Seiten
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