Lateinamerika und Europa
Oftmals beschäftigt sich die Forschung mit Themen, die überregional zusammenhängen. Hierdurch werden nicht nur Regionen der Amerikas thematisch verbunden, sondern auch Bezüge zu anderen Regionen hergestellt, insbesondere nach Europa. Die interregionale und meist auch interdisziplinäre Ausrichtung solcher Projekte spiegelt historische, kulturelle oder wissenschaftstheoretische Querschnittsaspekte wider. Sie ergänzt die regionale Forschung des Amazonas-Anden-Raums und Mesomerikas.
Aktuelle Forschungsprojekte
Forschungsgruppe TransExil. Verhandlungen von Ästhetik und Gemeinschaft im postrevolutionären Mexiko
Teilprojekt 4 - „Cultural Anthropology, Indigenismus und
lokale Materialitäten im Kontext des Exils“
Laufzeit: 2025 - 2029
Leitung:
Prof. Dr. Karoline Noack (Universität Bonn - Altamerikanistik, Kulturanthropologie)
Prof. Dr. Jordan Troeller (Leuphana Universität Lüneburg - Kunstwissenschaft)
- Mirjana Jandik (Projektmitarbeiterin, Universität Bonn - Abteilung für Altamerikanistik)
Förderung: DFG
Kooperationen:
Leuphana Universität Lüneburg, Kunstwissenschaft
Leibniz Universität Hannover, Romanistik (Lateinamerikanistik, Karibikstudien)
Universität Hamburg, Germanistik (NDL, Exilliteratur)
Universität Rostock, Romanistik (Hispanistik)
Universität Wuppertal, Romanistik (Hispanistik, Lateinamerikanistik, Filmwissenschaft)
Universität Tübingen, Romanistik (Hispanistik)
Die Forschungsgruppe „TransExil. Verhandlungen von Ästhetik und Gemeinschaft im postrevolutionären Mexiko“ (2025-2029) untersucht, wie transnationale Migrationsbewegungen zu neuen Imaginationen, Konzepten und Praktiken von Gemeinschaft und Ästhetik geführt haben. Unser Teilprojekt „Cultural Anthropology, Indigenismus und lokale Materialitäten im Kontext des Exils“ ist eine interdisziplinäre Kooperation zwischen Altamerikanistik (Bonn) und Kunstgeschichte (Lüneburg). Im Mittelpunkt stehen die Bauhäusler:innen Hannes Meyer und Lena Meyer-Bergner, die 1938 vor dem nationalsozialistischen Terror nach Mexiko flohen. In Lüneburg wird das Wirken von Anni und Josef Albers, die Mexiko seit den späten 1930er Jahren regelmäßig besucht haben, sowie der afroamerikanischen Künstlerin Elizabeth Catlett und der Fotografin Mariana Yampolsky untersucht.
Die Antropología ist ein zentraler Knotenpunkt in der mexikanischen Exilforschung. In ihr verbanden sich der wissenschaftliche Diskurs, die politische Agenda und die ästhetische Praxis des Indigenismus mit Materialitäten der und Diskursen über die präkolumbische Zeit. Wir erforschen diese gegenseitigen Einflussnahmen im Alltag und Schaffen der Künstler:innen. Uns interessiert, wie dadurch Ästhetik und Gemeinschaft neu verhandelt wurden – wie etwa die Exilierten Gemeinschaftsentwürfe schufen, die sich radikal von völkisch-nationalen unterschieden.


Scientific Collection on the Move (SciCoMove) – Wissenschaftliche Sammlungen auf dem Vormarsch: Provinzmuseen, Archive und Sammlungspraktiken (1800-1950).
Laufzeit: 2021 - 2025
Leitung: Dr. Daniel Graña-Behrens, Prof. Dr. Karoline Noack
Förderung: Europäische Union
Kooperationen: Verbundprojekt europäischer und lateinamerikanischer Museen und Forschungsinstitutionen
SciCoMove promotes international, interdisciplinary and intersectoral collaborations between historians of science, scientists and museum professionals from 9 countries in Latin America and Europe with a view to trace the history of scientific collections in paleontology, anthropology, botany and related applied sciences. Its ambition is to reassess their significance and to develop new historical knowledge applicable to their curatorship, utilization by researchers and communication to the public. Drawing on the most recent historiography of science and scientific collections, SciCoMove focuses on the past, but it addresses current issues faced by science museums regarding repatriation demands and the dialogue with “source communities”. Accordingly, SciCoMove focuses on objects “on the move” and on the scholarly practices and sociability of the agents who made these moves possible. SciCoMove promotes collaborations on equal terms between Latin American and European teams, in a multilateral and multilingual context of mutual training and sharing. The research combining the material study of objects and investigations in archives will be carried out through case studies and workshops on crosscutting themes. It will feed into training seminars. A digital exhibition put on line on the DDB Platform Deutsche Digitale Bibliothek will communicate research results, in line with EU policy promoting the public understanding of science and citizen science. The project started in mid 2021 and last four years.
Futher information: https://scicomove.hypotheses.org/.